Saturday, August 9, 2008

Politics of Fashion

Das finde ich seltsam.

Hier posiert Tyra Banks als Michelle Obama, komplett mit falschem Obama und gecasteten falschen Obama-Kindern. Das hat natürlich alles mit den Präsidentschaftswahlen zu tun, aber ich weiß wirklich nicht, was man davon halten soll: Ist es eine Wahlempfehlung, dass man den Kandidaten als Accessoire verwenden kann? Trivialisiert das den historischen Moment? Will Frau Banks, die im Interview Frau Obama ja sooooo super findet, in Wirklichkeit selber First Lady sein (so wie Frau Bruni)? Hätte sich Frau Banks auch als Bill Clinton verkleidet, wenn Hillary gewonnen hätte? Trägt man als amerikanische Politikergattin wirklich Uni-Shirts und volles Make up im Bett? Freut sich Frau Obama über so was oder kriegt sie ein bisschen Angst? Wird es im österreichischen Wahlkampf ähnliches geben und wird das meine Wahlentscheidung erleichtern? Und warum, bitte, ist eine First Lady so wichtig? Da kann man sich doch gleich eine Monarchie anschaffen, wenn man auf so was steht!

Das sogenannte Interview, das die Fotostrecke begleitet, ist auch interessant, weil Frau Banks ja auch nicht vor Stereotypen zurückschreckt, was ethnische Herkunft anbelangt. Und das alles ist natürlich ein wunderbares Beispiel von doppelt und dreifacher Intertextualität: Obama referiert ja ständig auf Kennedy und die Fotos referieren sowohl auf Obama und Kennedy (man beachte das unter dem Schreibtisch verstaute Kind). Ich habe mir beim ersten Ansehen sogar höhnisch gedacht, warum man denn nicht auch das Attentat in Dallas nachgestellt hat, bis mir eingefallen ist, dass das ja Kennedy war.

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